Anthroposophische Kunsttherapie
- Sie knüpft auf Grundlage der Anthroposophischen Menschenkunde an das konkrete Organgeschehen an: Jedem körperlichen Leiden liegt ein seelisches Problem, jedem seelischen Leiden liegt eine körperliche Belastung zugrunde. Durch gezielte künstlerische Übungen wird ein Vorwärtsgehen, Erweitern, Bewegen oder zur Ruhe kommen angeregt, je nach Situation. Wenn sich etwas verfestigt hat (Depression, Ausweglosigkeit, körperliche Verhärtungen...) braucht es Lösendes. Wenn Orientierung und Halt schwach sind, braucht es das Erarbeiten von innerem Gerüst und Struktur. Je nachdem werden Material und Übungsaufgaben gewählt.
- Vom Ist- Zustand ausgehend geht der Prozess dahin, gemeinsam (PatientIn und TherapeutIn) im weitgehend non-verbalen Austausch anhand der Entdeckung der künstlerischen Mittel einen Weg in die Beweglichkeit, Vielfalt (zurück) zu erobern.
- Was ist Heilung? Sogar Menschen, die auf den Tod zugehen, können dennoch immer versöhnter/versöhnlicher/lichter ... werden. Dahinter steht der Gedanke, dass der Mensch von Grund auf immer nach Höherentwicklung strebt.
- Die Anthroposophische Kunsttherapie (AKt) ist ein Weg, die inneren schöpferischen Möglichkeiten zu aktivieren und die Entwicklung hin zu Wachstum, Neuorientierung und Stabilisierung anzuregen. Das Selbst-Ergreifen und Gestalten des individuellen Lebensweges ist das Ziel der kunsttherapeutischen Begleitung im Prozess. So gesehen kann Krise und deren (seelisch- geistige) Überwindung zur Steigerung der Gesundheit im Sinn eines errungenen Schrittes hin zur Freiheit gesehen werden.